Der Raum zwischen Rhein, Mosel und Maas zählt zu den früh besiedelten
Gebieten in Mitteleuropa, wie viele Funde aus der Stein- und Bronzezeit belegen.
Bereits in der Steinzeit wurde hier Salz abgebaut und über allmählich
entstehenden Handelsstraßen exportiert. In der Bronze- bzw. in der Eisenzeit
nutzte man dann auch die Erzvorkommen. Seit Beginn des 9. Jhd. v. Chr. war die
Region zwischen Maas und Mosel keltisches, die Region zwischen Mosel und
Oberrhein suebisches Siedlungsgebiet. Trier, Metz, Toul oder Straßburg sind
keltischen Ursprungs. Erst Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts mussten
sie sich den römischen Truppen unter Cäsar geschlagen geben. Die Sueben unter
Ariovist verloren die entscheidende Schlacht 58 v. Chr. am Oberrhein, die Kelten
sechs Jahre darauf bei Alesia unter Vercingetorix. Die keltisch-suebische
Bevölkerung vermischte sich in der Folgezeit mit den in den römischen
Siedlungen (Coloniae) angesiedelten lateinischen Zivilbevölkerung, so dass es
zu einer Assimilation beider Volksgruppen kam. Die Unterschicht sprach weiter
keltisch, während sich die Oberschicht an die römische Kultur anpasste. Die
gesellschaftliche Struktur war so stabil, dass in den ersten nachchristlichen
Jahrhunderten dieser Raum zu einem wichtigen politischen Faktor der römischen
Innenpolitik wurde. Trier war zeitweise eine der Hauptstädte des Römischen
Reiches. Das Christentum fasste früh in diesem Raum Fuß; in Trier liegt das
einzige Apostelgrab nördlich der Alpen, zusammen mit Trier gehören Metz und
Toul zu den ältesten Bistümern nördlich der Alpen. Dieses wirtschaftlich blühende Gebiet wurde bereits im 2.Jhd. Ziel
germanischer Angriffe, doch konnte die Rheinlinie bis zum Jahre 406
gehalten werden. Nun wechselten sich Hunnen, Alemannen und Franken in
der Eroberung und Verwüstung ab, bis 496 Chlodwig mit dem Sieg über
die Alemannen bei Zülpich (Tolbiacum) die Grundlage des Frankenreiches
legte. Das fränkische Herrschaftsgeschlecht der Merowinger setzte die
vorhandene römische Verwaltung nutzbringend zu ihren Gunsten ein.
Außerdem berief man für die Verwaltung der eigenen Güter Halbfreie,
die binnen kurzer Zeit aus dem Sklavenstand zur politischen Spitze
aufstiegen. Amtsbezeichnungen wie Marschall (Sklave der Pferde) oder
Seneschall (Chef der Dienerschaft) machen dies noch deutlich. Die
Hauptmacht lag schließlich bei den Hausmeiern, den Aufsehern der
königlichen Domänenverwaltung. Insbesondere Karl Martell ist dafür
ein gutes Beispiel. Sein Sohn Pippin der Kleine wurde 751 als Nachfolger
des abgesetzten Childerichs fränkischer König und begründete die
Dynastie der Karolinger. Dessen Sohn Karl der Grobe erreichte die erste
politische Einigung Europas.
Sein Werk hatte aber nicht lange Bestand. Sein Sohn Ludwig (814-840)
war nicht in der Lage, die schwierigen Regierungsgeschäfte zu führen
und bezog daher nach 817 seine Söhne Lothar, Ludwig und Pippin in die
Regierungsverantwortung mit ein. Lothar wurde zum Mitkaiser, die beiden
anderen zu Königen ernannt und eine Dreiteilung des Reiches
beschlossen. Nachdem er in zweiter Ehe einen weiteren Sohn erhielt,
revidierte Ludwig sein Testament und gestand Karl dem Kahlen einen
weiteren Reichsteil zu. Die Söhne machten gegen den Vater mobil und
siegten. Ludwig wurde mit einer ehrabschneidenden Kirchenbusse belegt.
Weitere Auseinandersetzungen zwischen Lothar und seinen Brüdern
folgten, die Reichsteilung im Vertrag von Verdun 843 war die logische
Folge. Damit wurde das vereinigte Europa Karls des Groben zerschlagen
wurde. Das Ostreich fiel an Ludwig den Deutschen, das Westreich an Karl
den Kahlen, das Mittelreich und die Kaiserwürde an Lothar.
Die Grenze des Mittelreiches verlief im Westen entlang der Schelde,
der Maas und der Rhone bis zum Mittelmeer, im Osten von der
Wesermündung entlang der Ems und des Rheins quer durch die Alpen bis
zur Adria. Da dieses Gebiet aufgrund seiner unterschiedlichen
gesellschaftlichen Strukturen nur schwer zu regieren war, liegt auf der
Hand. Das Eigeninteresse der Regenten der zum Mittelreich gehörenden
Territorien mit wechselnder außenpolitischer Orientierung nach
Frankreich bzw. Deutschland hatte immer wieder kriegerische
Auseinandersetzungen zur Folge.
Bereits 855 nach dem Tode Kaiser Lothar I wurde etwa im Quellgebiet
von Mosel und Maas eine Grenze zwischen Nieder- und Oberlothringen
gezogen, wobei der nördliche Teil an Lothar II fiel. Nach dessen Tod
869 erfolgte 870 im Vertrag von Meerssen eine Neuaufteilung. Ludwig der
Deutsche erhielt die Rheinlande, Luxemburg und das Elsaß. Karl der
Kahle erhielt den westlichen Teil Lotharingiens, der aber im Vertrag von
Ribemont 880 wieder an das Ostreich fiel. Burgund und Italien wurden nun
selbständig. 895 erhielt Lothringen einen Sonderstatus mit einem
eigenen Unterkönig. Der einheimische Adel, der sehr stark nach Westen
orientiert war, versuchte immer wieder vergeblich einen Anschluss des
Gebietes an das Westreich zu erreichen. Dies gelang erst, als das Haus
der Karolinger im Ostreich mit Ludwig dem Kind 911 ausstarb.
Die
Teilreichsbestrebungen in Lothringen wurden von Heinrich I
niedergeschlagen und im Vertrag von Bonn 921 der Rhein als Grenze
zwischen dem Ost- und Westreich geschlossen. Vier Jahre darauf wurde
Lothringen besetzt, Graf Giselbert von Lotharingien mit Heinrichs
Tochter vermählt und Lothringen zu einem der fünf Stammesherzogtümer
erhoben. Giselher setzte seine westfränkisch orientierte Politik auch
trotz der im Königsfrieden von Sedan bestätigten Reichszugehörigkeit
Lothringens fort. Otto I setzte schließlich seinen Bruder Bruno, den
Erzbischof von Köln als Herzog ein. Lothringen wurde kurz 959 von
diesem erneut geteilt. Bruno behielt die Grafschaft Niederlothringen,
die im Laufe der Zeit u. a. in die Grafschaften Holland, Hennegau,
Limburg, Jülich, Berg, Brabant, Luxemburg und Saarbrücken, die
Kurfürstentümer Köln und Trier und das Fürstbistum Lüttich zerfiel.
Der zunächst keltisch, dann römisch und fränkisch besiedelte Raum
an der Mosel kommt 843 zum Reich Lothars I. und 959 zum Herzogtum
Lothringen.
Das Jahr 963 markiert den Anfang der Luxemburger Geschichte. Der
Moselgaugraf Siegfrid, Sohn des Trierer Stadtgrafen, erwirbt die bis
dahin dem Trierer Kloster St. Maximin gehörende Lützelburg (Lucilinburhuc)
im Tausch gegen seinen bisherigen Besitz bei Ettelbrück. Diese Burg lag
auf dem Bock-Felsen oberhalb der Alzette und bildete einen Nachfolgebau
eines römischen Kastells an der Kreuzung der Römerstraßen Trier-Reims
und Köln-Metz. Ab dem Jahr 1060 nennt sich die Familie bis ins 19.
Jahrhundert Lützelburg. In den folgenden Jahrhunderten dehnen die
Luxemburger Grafen ihren Besitz an der Obermosel und in den Eifelraum
hin aus und führen zeitweise auch den lothringischen Herzogtitel. Durch
ihre starke Anlehnung an Frankreich geraten sie bald in Konflikt mit dem
von den Staufern unterstützten Trierer Erzbistum, können aber ihre
Stellung behaupten und beherrschten Ende des 11. Jh. Gebiete um
Diedenhofen/Thionville, um Prüm und in den Ardennen.
1019 trennen sich die Linien Gleiberg (im 12. Jahrhundert erloschen)
und Salm ab.
1136 erlischt die Lützelburger Linie und die Grafschaft fällt an
Heinrich von Namur.
1199 werden Gebiete bei Durbuy und Laroche in der Nähe von Lüttich
erworben.
1214 kommt die Grafschaft durch die zweite Ehe der Erbtochter
Ermesinde an Walram II. von Limburg, dem die Markgrafschaft Arlon
untersteht.
1270 kommt St. Vith durch Kauf hinzu.
1280 stirbt Herzog Walram IV von Limburg ohne männliche Nachkommen.
Sein Neffe Graf Adolf V von Berg verzichtet gegen finanzielle
Entschädigung auf sein Erbe zugunsten Herzogs Johann I von Brabant. Da
dies die politischen Machtverhältnisse entscheidend zulasten des
Herzogtums Geldern und des Kölner Erzbistums verändert, bemühen sich
diese nun um Bundesgenossen gegen Brabant. Zusammen mit den Grafen von
Nassau, Flandern und Moers schlägt sich Graf Heinrich I von Luxemburg
auf die Seite des Kölner Erzbischofs, um bei einem Sieg seinen
Herrschaftsbereich vergrößern und eine gröbere Eigenständigkeit
gegenüber Brabant zu erreichen. In der Schlacht von Worringen am 5.
Juni 1288 siegt aber Brabant zusammen mit den Grafen von Jülich, Berg,
Kleve, Mark, Tecklenburg, Holland, Waldeck und der Stadt Köln. Graf
Heinrich fällt zusammen mit drei Brüdern. Der Kölner Erzbischof
verliert seine Vorrangstellung am Niederrhein an die Grafschaft Berg,
die Stadt Köln wird freie Reichsstadt.
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Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Luxemburger Grafen relativ
unbedeutend. Erst den beiden Söhnen Heinrichs gelingt es, in kurzer
Zeit das Haus Luxemburg zu einem europäischen Machtfaktor zu machen.
Balduin wird im Alter von 22 Jahren 1307 mit französischer Hilfe
Erzbischof von Trier, um die Wahl eines Bruders des französischen
Königs zum deutschen König zu betreiben, setzte aber seinerseits
zusammen mit dem neuen Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt, vormals
luxemburgischer Vasall, 1308 die Wahl seines Bruders Heinrich zum
deutschen König durch (Heinrich VII.). Er tritt die Grafschaft
Luxemburg an seinen Sohn Johann den Blinden ab. 1310 wird Johann zum böhmischen König gewählt. Die Hausmacht der
Luxemburger verlagert sich unter den Kaisern Heinrich VII, Karl IV
(1347-78), Wenzel II (1383-1410) und Sigismund nun auf Böhmen, während
die Grafschaft zum Nebenland wird. De facto ergänzt es den Machtbereich
Balduins, der nach 1328 als Stiftsverweser auch das Erzstift Mainz
(1328-37), das Stift Speyer (1331-37) und das Stift Worms (1331 bzw.
1335-37) verwaltet. Durch seine geschickte Politik vergrößert er das
Gebiet des Erzstifts Trier und sichert seinen Machtbereich durch
zahlreiche Burgen an Rhein und Mosel sowie in der Eifel. 1349
verpfändet Kaiser Karl VI. seine Stammlande an Trier, überträgt sie
1353 seinem Bruder Wenzel und erhebt Luxemburg 1354 zum Herzogtum.
Wenzel vereinigt Luxemburg 1355 durch Heirat mit Brabant, Limburg und
der Markgrafschaft Antwerpen.
1364 erwirbt er Chinay durch Kauf und löst im gleichen Jahr die
Pfandschaften aus.
1388, nach dem Tode Wenzels, werden Limburg, Brabant und Antwerpen
wieder von Luxemburg getrennt.
Nachfolger wird der Neffe, König Wenzel, der Luxemburg 1388 an
seinen Vetter Jobst von Mähren verpfändet. Über ihn geht das
Pfandrecht an Elisabeth von Görlitz und Herzog Anton von Brabant und
Limburg, die es aus Geldnot 1443 an Philip von Burgund verkaufen, wobei
es aber als Reichslehen im Burgundischen Kreis als Teil des Reichs
verbleibt.
Insgesamt stellt das Haus Luxemburg vier Kaiser, die gleichzeitig
auch Könige von Böhmen sowie zwei von ihnen Kurfürsten von
Brandenburg sind und einer auch König von Ungarn ist.
1477 fällt Luxemburg zusammen mit Burgund an die Habsburger. Es
bleibt zwar formell selbständiges Herzogtum, ist aber de facto nur eine
Provinz der ab 1555 spanischen Niederlande, in die Karl V. nach der
Zerstörung der Lützelburg das Herzogtum eingliedert.
Gleichzeitig erhält hierdurch eine Frontstellung gegenüber
Frankreich und wird daher auch in den folgenden zweihundert Jahren
ständig in die habsburgisch-französischen Auseinandersetzungen
einbezogen und muss ständig Gebietsverluste in Kauf nehmen.
Im Pyrenäenfrieden 1659 fallen Diedenhofen/Thionville und Montmédy
an Frankreich.
1684 werden im Rahmen der Reunionspolitik die Festung Luxemburg durch
Vauban erobert und Teile von Luxemburg und Prüm besetzt, 1698 an die
spanischen Niederlande abgetreten, 1701 wieder erobert, im Frieden von
Utrecht 1714 aber endgültig zurückgegeben.
Nun ist Luxemburg Teil der österreichischen Niederlande und erlebt
friedliche Jahrzehnte bis zur Französischen Revolution. Nach der
Besetzung 1793/94 wird Luxemburg bis 1798 in das Departement "Forêts"
umgewandelt und an Frankreich angegliedert.
1814/15 wird das Wälderdepartement
aufgelöst und Luxemburg auf dem Wiener Kongreß zum Großherzogtum
erhoben. König Wilhelm I. der Niederlande erhält es als Entschädigung
für die verlorenen Gebiete um Nassau/Lahn zugesprochen. Ebenso wie die
Provinzen im späteren Belgien spielt Luxemburg im politischen Kalkül
Wilhelm I. nur eine untergeordnete Rolle. Dies zeigt sich deutlich im
Zusammenhang mit der belgischen Revolution. Als Ausgleich für die an
Mecklenburg-Schwerin bzw. an Preußen verlorenen Gebiete um St. Vith,
Prüm und Bitburg erhielt es zunächst Gebiete um Lüttich und Bouillon,
die es aber nach der Bildung des belgischen Staates 1839 zusammen mit
dem Gebiet zwischen Arlon und Namur an Belgien abtreten muss.
Seine politische Eigenständigkeit als Großherzogtum wird im
Londoner Protokoll zwar bestätigt, die Personalunion mit den
Niederlanden bleibt aber bestehen. Wilhelm II (1840-49) führte eine
eigenständige Verwaltung für Luxemburg ein und gewährt 1841 eine
Ständeverfassung. Die über Wahlmänner gewählten Landstände haben
aber nur geringe Befugnisse. 1848 bringt analog zur neuen belgischen
Verfassung die Trennung der Gewalten, die Beschränkung der Funktionen
des Großherzogs auf die Exekutive, die Senkung des Wahlzensus auf 10
Franken und die Einführung der bürgerlichen Freiheitsrechte. Neben
liberal-konservativen entstehen auch liberale und katholische Gruppen.
Ebenso wie in den Nachbarländern setzt sich auch in Luxemburg nach
dem Scheitern der Revolution 1848/49 die Reaktion durch. Die
Ständekammer wird aufgelöst, 1853 eine neue Regierung gebildet und
1856 eine rechtswidrige Verfassungsänderung durchgesetzt. An die Stelle
der Kammer treten wieder Landstände, das Wahlrecht und die
Freiheitsrechte werden wieder eingeschränkt. Nach der Umwandlung des
Deutschen in den Norddeutschen Bund 1866 scheidet Luxemburg aus diesem
aus. Bereits während des Deutschen Krieges hatte Bismarck Napoleon III
darauf verwiesen, den preußischen Machtzuwachs durch Gebietserwerbungen
in Luxemburg oder Belgien zu kompensieren, ohne aber Preußen darin zu
verwickeln. Napoleon verhandelt 1867 über den Kauf Luxemburgs, machte
dies aber ebenso wie der niederländische König Wilhelm III von
preußischer Zustimmung abhängig. Nachdem Bismarck davon erfährt regte
er einen entsprechenden Antrag des Nationalliberalen Rudolf v. Bennigsen
im Norddeutschen Reichstag an und rät empört vom Verkauf ab. Moltke
fordert nun einen Präventivkrieg gegen Frankreich, stößt aber auf die
Ablehnung Bismarcks, der ebenso wie Napoleon eine Konferenzlösung
anstrebt. Die Londoner Konferenz vom 7. -11. Mai 1867 erklärt Luxemburg
für unabhängig und neutral. England, Frankreich und Rußland
übernehmen die Kollektivgarantie. Die seit 1815 bestehende preußische
Garnison wird abgezogen, die Festung bis 1872 geschleift.
Luxemburg verbleibt bis 1919 im Deutschen Zollverein, dem es 1842
beitritt. In die Zeit nach 1870 fällt der Aufbau der luxemburgischen
Industrie und die Nutzung der vorhandenen Eisenerzvorkommen (Minette).
1859 wird die erste Eisenbahnlinie in Betrieb genommen, 1867 der
Anschluss an die Eisenbahnlinien Köln-Trier bzw. Koblenz-Trier-Metz
vollzogen. Die Verwaltung der Eisenbahnen bleibt bis 1921 in deutscher
Hand.
1868 wird die Verfassung wieder liberalisiert. Die Exekutive wird
wieder der Kammer verantwortlich, das Zensuswahlrecht und die
Freiheitsrechte werden wieder erweitert. Dennoch hat der Grobherzog ein
Vetorecht gegen Gesetze der Kammer und kann selbst Gesetze erlassen, was
Anfang des 20. Jahrhunderts zu erheblichen Kontroversen mit der Kammer
führt.
1890 stirbt die ottonische Linie des Hauses Nassau-Oranien aus. Es
folgt Großherzog Adolf aus der 1866 in Nassau entthronten walramischen
Linie Nassau-Weilburg, wodurch die Personalunion mit den Niederlanden
beendet wird.
1912 erlischt auch die walramische Linie im Mannesstamm, doch
eröffnet ein 1907 erlassenes Gesetz die weibliche Thronfolge.
Nach dem Ersten Weltkrieg spricht sich die Bevölkerung mehrheitlich
für ein unabhängiges Luxemburg aus und lehnte damit Bestrebungen eines
Zusammenschlusses in Form einer Personalunion mit Belgien ab. Dennoch
kommt es zu einer engeren Zusammenarbeit. 1921 wird eine auf 50 Jahre
befristeter Zoll- und Handelsunion beschlossen und die luxemburgische
Eisenbahnen in belgische Verwaltung überführt. Nach der Abdankung
Marie Adelheids 1919 übernimmt Großherzogin Charlotte die Macht und
regierte bis 1964.
Nach der Besetzung Luxemburgs durch die deutsche Wehrmacht 1940 wird
es dem NSDAP-Gau Moselland eingegliedert. Sowohl die französische als
auch die deutsche Bevölkerung werden politisch unterdrückt.
Unter der Führung General Pattons befreien amerikanische Truppen am
10. September 1944 Luxemburg und setzten die Großherzogin Charlotte
wieder ein.
Quellen:
Köbler, Gerhard. Historisches Lexikon der Deutschen Länder. München
1988.
http://www.reisen-in-die-geschichte.de/archiv/archivtxt/luxemburg.htm |