Geschichte Rügens

  • ca. 8000 v. Chr.
    in der mittleren Steinzeit Besiedlung Rügens und Hiddensees durch Funde von Pfeilspitzen aus Rentiergeweih nachweisbar

  • 4.000 bis 3.000 v. Chr.
    Lietzow-Kultur auf Rügen, reiche Funde an Feuersteingeräten auch früheste menschliche Schädel auf Rügen entdeckt.

  • 3.000 bis 1.800 v. Chr.
    in dieser Zeit entstehen die zahlreichen Großsteingräber.

  • ca. 1.800 v. Chr.
    Ablösung der Großsteingräber durch die Einzelgrabkultur.

  • 1.800 bis 600 v. Chr.
    Bronzezeit - Brandbestattungen und Anlage von Urnenfriedhöfen; Anlage von Hügelgräbern; Funde von Bronzewaffen und -schmuckstücken.

  • 600 v. Chr. bis 100 n. Chr.
    Eisenzeit - Römisches Kunsthandwerk gerät durch Tauschhandel nach Rügen; Besiedlung der Insel durch die ostgermanischen Rugier.

  • 3. bis 6. Jahrhundert
    Völkerwanderung - die Rugier ziehen mit anderen germanischen Stämmen nach Süden.

  • 7. bis 13. Jahrhundert
    Von Südosten her besiedeln die slawischen Ranen die kaum noch besiedelte Insel und gründen ein wichtiges Heiligtum am Kap Arkona. Der Sitz der Slawenfürsten liegt bei Garz.

  • 1168
    Rügen wird von den verbündeten Dänen und Deutschen eingenommen, Zerstörung des Svantevit-Heiligtums und Christianisierung der Inselbewohner.

  • 1193
    Gründung eines Zisterzienserrinnenklosters in Bergen, dessen Kirche - die Marienkirche - ist der älteste erhaltene Sakralbau Rügens.

  • 1282
    Rügen wird deutsches Lehen

  • 1319
    Erste schriftliche Erwähnung der Stadt Garz

  • 1321
    Erbvertrag der Rüganer Fürsten mit Pommern

  • 1325
    Tod  des letzten slawischen Stammesfürsten Wizlaw III.  stirbt und damit Erlöschen  des ranischen Fürstenhauses; Rügen, Hiddensee und das zugehörige festländische Gebiet fallen daraufhin an das Herzogtum Pommern-Wolgast. die Kirchen bleiben noch zwei Jahrhunderte dem dänischen Bistum Roskilde unterstellt.

  • 1334
    Stiftung des Klosters St. Jürgen bei Rambin durch den Stralsunder Bürger Gottfried von Wickede

  • 14.bis 15. Jh.
    Die auf Rügen und Hiddensee ansässigen Adelsgeschlechter, die über große Ländereien verfügen, gewinnen die faktische Macht über die Inseln; zum führenden Zweig steigt das Geschlecht derer zu Putbus auf.

  • 1534
    Einführung der Reformation in Pommern auf dem Landtag zu Treptow beschlossen, Säkularisierung der Klöster in Bergen und Hiddensee; ihr Grundbesitz fällt samt   Inventar an den pommerschen Herzog.

  • 1613
    Bergen erhält das Stadtrecht .

  • 1621-1631
    1621 verheerender Brand in Bergen,
    1625 erste Pestfälle auf der Insel, bis 1629 Pestepidemie.
    Während des 30-jährigen Kriegs Zerstörung und  Plünderung durch dänische, schwedische und kaiserliche Truppen unter Wallenstein; wiederholte Hungersnöte.

  • 1637
    Tod des Pommernherzogs Bogislaws XIV.; erlöschen des pommerschen Fürstenhauses; durch Erbvertrag fällt Pommern an Brandenburg ist jedoch weitestgehend unter schwedischer Kontrolle

  • 1648
    Im Westfälischen Frieden fällt Rügen zusammen mit Vorpommern an Schweden, Hinterpommern an Brandenburg.

  • 1650
    Ausbau des Schlosses Spyker durch den schwedischen Feldmarschall Carl Gustav von Wrangel, Generalgouverneur von Pommern
    und Rügen,

  • 17. bis 18. Jh.
    Durch das "Bauernlegen" gerät ein großer Teil der Bevölkerung in die Leibeigenschaft adeliger Gutsherren

  • 1657
    Im 1. Nordischen Krieg Landung einer dänischen Flotte auf Rügen und Zerstörung mehrer Orte.

  • 1678
    Im holländischen Krieg verbündet sich Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg mit den Dänen und läßt seine Truppen bei Putbus landen; Stürmung schwedischer Festungen; im Freiden von St. Germain 1679 jedoch Rückgabe an Schweden

  • 1683
    Einrichtung eines regelmäßigen Postdienstes zwischen Wittow und dem südschwedischen Ystad

  • 1715
    Im 2. Nordischen Krieg landen brandenburgisch-preußische und verbündete dänische Truppen auf Rügen und schlagen die Schweden; im Frieden von Stockholm 1720 erhält Preußen Teile Vorpommerns, nicht jedoch Rügen und die Städte Stralsund sowie Greifswald

  • 1769
    Geburt von Ernst Moritz Arndt  am 26. Dezember in Groß Schoritz

  • Veröffentlichung von Arndts Buch: "Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen"

  • 1806
    Beendung der Leibeigenschaft durch König Gustav IV. Adolf in allen schwedischen Gebieten Deutschlands.

  • 1810
    Gründung der Stadt Putbus durch Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus

  • 1815
    Wiener Kongreß - Schwedisch-Vorpommern mit Rügen fällt an Prueßen

  • 1816
    Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus gründet in Putbus das erste Seebad der Insel.

  • 1826
    Bau des ersten neuzeitlichen Leuchtturms auf Rügen am Kap Arkona nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel

  • 1837-1843
    Bau des fürstlichen Jagdschlosses Granitz

  • 1844
    Eine Fabrik zur Herstellung von Schlämmkreide nimmt in Saßnitz ihren Betrieb auf.

  • ab 1860
    Saßnitz wird zum führenden Seebad auf Rügen

  • 1872
    Fund des Hiddenseer Goldschatzes nach einer Sturmflut

  • 1883
    Eröffnung der Eisenbahnbrücke Stralsund-Altefähr; die Bahnstrecke verläuft bis nach Bergen.

  • 1895
    Eröffnung der Kleinbahnstrecke zwischen Putbus und Binz ; 1896 Erweiterung der Strecke bis nach Göhren.

  • 1897
    Einrichtung der Dampferlinie zwischen Trelleborg in Schweden und Saßnitz; Beförderung von Gütern und Personen.

  • 1909
    Eisenbahnfähre zwischen Saßnitz und Trelleborg

  • 1936
    Rügen wird duch den 2,5 km langen Rügendamm mit dem Festland verbunden

  • 1938
    In Prora wird mit dem Bau des "Kraft-durch-Freude"-Bades begonnen; das Renomierprojekt der Nationalsozialisten wird nicht vollendet.

  • 1945
    Bombadierung der Hafen- und Bahnanlagen in Saßnitz am 6. März; kurz vor Kriegsende wird der Rügendamm durch die Deutschen gesprengt; Beginn der Bodenreform im September; enteigung aller Grundbesitzer mit mehr als 100 ha; Gründung erster "volkseigener Güter".

  • 1946
    Der Literatur-Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann wird am 28. Juli  auf Hiddensee beigesetzt; erste und bis 1990 erste freie Wahlen in der DDR

  • 1949
    Das Fischkombinat Saßnitz wird gegründet.

  • 1952
    Beginn der Zwangskollektivierung; Schaffung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG); 1960 Erzwingung der "Vollkollektivierung" - Anschluß der letzten landwirtschaftlichen Privatbetriebe; Auflösung der Länder in der DDR - Rügen kommt zum Bezirk Rostock

  • 1953
    Enteigung der letzten privaten Hotels und Pensionen.

  • 1964
    In Glowe geht die Hochseefunkanlage "Rügen-Radio" in Betrieb.

  • 1967
    Ausgrabungen in Ralswiek, Freilegung von einem slawischen Handelsplatz und 4 Schiffen

  • 1972
    Bus großer Ferienanlagen bei Binz, überwiegend für Mitglieder des FDGB

  • 1986
    Inbetriebnahme des Güterfährhafens in Mukran; die direkte
    Fährverbindung zwischen Rügen und dem litauischen Klaipeda entsteht vornehmlich auf Druck der in der DDR stationierten Westgruppe der Roten Armee, um eine direkte Verbindung zur Sowjetunion zu haben, ohne Transit durch Polen

  • 1989
    Demonstrationen gegen die SED-Regierung im Herbst;

  • 1990
    Die ersten freien Wahlen finden im März statt; Wiedervereinigung

Literatur
Mast, Peter: Mecklenburg-Vorpommern - 1000 Jahre Geschichte eines jungen Landes. München/Berlin 1994.
Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 12 Mecklenburg/Pommern. Stuttgart 1996.

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