Geschichte des Fürstbistums Münster
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782 |
unter Karl dem Großen legt eine
Befestigung am Schnittpunkt zweier Straßen mit der Aa an. |
793 |
Liudger gründet ein Kloster und
macht es zum Sitz seiner Friesenmission. |
805 |
Liudger wird zum Bischof
geweiht. Das Bistum gehört zum Erzbistum Köln und erstreckt sich über die
Gebiete am Oberlauf von Lippe, Ems und Issel sowie über fünf friesische
Gaue. |
864 |
Das Kloster Werden wird aus dem
Bistum gelöst. |
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Die weltliche Herrschaft
geht von der Goherrschaft in einigen Großkirchspielen aus. |
1122 |
Erwerb der Grafschaft
Kappenberg |
vor 1170 |
Erwerb der Herrschaft Stromberg |
1173 |
Die Vogteirechte über das
Bistum, die zunächst die Grafen von Zütphen und später die Grafen von
Tecklenburg hatten, gehen an den Bischof über. |
1252 |
Der Erwerb der Ravensberger
Herrschaft Vechta-Fresenburg bildet die Grundlage des Niederstifts Münster
(im Bereich der Diözese Osnabrück). Münster umklammert damit das Gebiet der
Grafen von Tecklenburg, dem wichtigsten Landesherrn der Region. |
1257 |
Domkapitel, Dienstmannen und
Vertreter der größeren Städte treten erstmalig als Vertreter des Landes auf. |
1269 |
Ankauf der Grafschaft Horstmar |
seit 1278 |
Landtage auf dem Laerbrock |
1316 |
5 Kirchspiele des Landes
Westerwolde (im Groningenschen) unterstellen sich dem Schutz Münsters |
1310-1359 |
Unter Bischof Ludwig von Hessen
weiterer Ausbau des Herrschaftsgebiets. Ankauf des Osthälfte der
Lehnsherrschaft Lohn.
Die Eigenmächtigkeit der Dienstmannen wird gebrochen und eine
Amtsverfassung wird im Oberstift ausgebildet. In der 2. Hälfte des 14.
Jahrhunderts zunehmender Gegensatz des Stiftsadels zu den Bischöfen.
Zahlreiche Fehden führen zu finanziellen Problemen. |
1392-1424 |
Unter Otto von Hoya werden
wieder geordnete Verhältnisse geschaffen. Fortführung der Kriege gegen
Tecklenburg. Eroberung der Festen Cloppenburg und Friesoythe. |
1400 |
Gewinnung des Amtes Bervergern
und Pfandbesitz von Burg und Stadt Ahaus. |
1425-1450 |
Bischof Heinrich von Mörs hat
keine starke Stellung im Stift. Die Stände sind gegen seine Beteiligung an
der Soester Fehde auf Seiten seines Bruders Dietrich II. von Köln. Die Stadt
Münster wird gezwungen ihren Bund mit Soest aufzugeben (1447). |
1450-1456 |
Die Münstersche Stiftsfehde um
die Nachfolge Heinrichs von Mörs zieht ganz Nordwestfalen in
Mitleidenschaft. In ihr geht es um die Vorherrschaft Kleves oder Kölns.
Dietrich II. will Münster für seinen Bruder Walram gewinnen, während Graf
Johann von Hoya die Wahl seines Bruders Erich unter Ausnutzung der
allgemeinen Abneigung gegen das Haus Mörs betreibt. Dieser wird von einer
demokratischen Bewegung in Münster und den Vertretern der kleinen Städte zum
Schirmherrn über das Stift berufen. Er kann sich auch bald in den Besitz der
meisten befestigten Plätze des Landes bringen. Das Domkapitel stellt sich
nach zeitweiligem Schwanken jedoch auf die Seite Walrams von Mörs, der auch
vom Papst bestätigt wird. Er kann sich jedoch nicht behaupten, so daß der
Papst Konrad von Diepholz in Aussicht nimmt. Die mörsische Partei, angeführt
von Rudolf von Diepholz, Bischof von Utrecht, kann sich trotz eines Sieges
1454 bei Varlar nicht durchsetzen.
Erst der Tod Walrams 1456 beendet die Fehde und der Papst ernennt Johann
von Pfalz-Bayern zum Bischof (1457-1466). |
1466-1497 |
Bischof Heinrich von
Schwarzberg (Bischof von Bremen) ist auf der Seite Kleves in die
Auseinandersetzungen mit Karl dem Kühnen verwickelt. Er nimmt dem Grafen
Gerhard von Oldenburg, der auf der burgundischen Seite steht, 1482
Delmenhorst ab, welches zunächst gemeinsamer Besitz mit Bremen ist, aber
schließlich ganz an Münster fällt.
Nach dem Niedergang der Hansestädte Dortmund und Soest ist Münster die
wichtigste Stadt Westfalens. |
1522-1532 |
Unter Bischof Friedrich von
Wied treten 1525 die ersten Prädikanten auf, die zwar einstweilig zum
Schweigen gebracht werden können, doch fühlt sich der BIschof den
Religionswirren nicht gewachsen und resigniert. |
1532-1553 |
Während der Regierungszeit des
Bischofs Franz von Waldeck (gleichzeitig Bischof in Osnabrück und Minden)
kommen Wiedertäufer nach Münster. Nach dem Auszug der Katholiken und
Lutheraner konstituiert sich 1534 ein ausschließlich wiedertäuferischer Rat.
Der Bischof bekriegt mit der Unterstützung von Kleve, Hessen und Köln die
Stadt, wo der Schneider Bockelson von Leiden ein kommunistisches
Schreckensregiment führt. |
1535 |
Die Reichsexekution gegen die
Stadt Münster wird in Worms beschlossen und es kommt schließlich zum
Zusammenbruch des Wiedertäuferreichs. Münster wird zum katholischen Glauben
zurückgeführt und die Stadt verliert ihre Selbstverwaltung bis 1553. |
1541 |
Bischof Franz von Waldeck
versucht die Reformation einzuführen und das Stift in ein Erbfürstentum
umzuwandeln. Der angestrebte Anschluß an den Schmalkaldischen Bund kommt
nicht zustande. |
1557 |
Der Nachfolger Wilhelm von
Ketteler steht evangelischen Auffassungen nahe und tritt zurück. |
1559 |
Unter Bischof Bernhard von
Raesfeld geht der groningensche Anteil des Bistums verloren. |
1566 |
Bernhard von Raesfeld tritt
zurück. |
1566-1574 |
Johann von Hoya (ebenfalls
Bischof in Osnabrück und ab 1568 in Paderborn) verfolgt eine entschieden
katholische Politik. Er reformiert Justiz und Finanzverwaltung. |
1574-1585 |
Johann Wilhelm von Kleve,
zunächst Kooadjutor, fällt 1575 die Anwartschaft auf das Herzogtum Kleve zu.
Es entsteht ein langjähriger Wahlstreit bei dem sich Heinrich von
Sachsen-Lauenburg und Ernst von Bayern gegenüberstehen, die
protestantisch-niederländische bzw. katholisch-spanische Interessen
vertreten. |
1585 |
Ernst von Bayern wird nach dem
siegreichen Ausgang des Kölner Krieges gewählt. |
1588 |
Die Jesuiten werden nach
Münster berufen. |
1601 |
Einsetzung eines geistlichen
Rats zur Durchsetzung der Tridentinischen Beschlüsse. |
1609 |
Beitritt Münsters zur Liga |
1612 |
Ferdinand von Bayern wird
Fürstbischof von Münster und Köln |
1623 |
Die letzten Städte des
Münsterlandes werden rekatholisiert. Der Sieg von Tilly und Anholt über den
in das Fürstbistum eingefallenen Christian von Braunschweig bestätigt die
katholische Vorherrschaft in Westfalen. |
1633 |
Einfall schwedischer Truppen in
das Südmünsterland und anschließende vorübergehende Herrschaft über das
Fürstbistum. |
1643 |
Die Stadt Münster wird als eine
der beiden Städte der Friedensverhandlungen zur Beendigung des 30-jährigen
Kriegs neutral. |
1648 |
Friedensschluß von Münster und
Osnabrück |
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